Eiszeit trotz Sommertemperaturen
Ein Blick hinter die Kulissen der Kuba Rheinfelden mit Willy Vogt.
Die Saison begann vor wenigen Wochen. Bei fast sommerlichen Temperaturen hat Willy Vogt, der Geschäftsführer der Kuba AG, die Eisfläche angelegt.
Eis anlegen bei diesen Temperaturen, das überrascht – oder nicht? „Gefühlt hatten wir immer wieder wärmere September in den letzten Jahren“ meint er dazu. Aber warum wartet man nicht, bis die Temperaturen sinken? „Wir sind abhängig von den Meisterschaften. Sie bestimmen unseren Zeitplan“, erläutert Vogt.
Eis bei über 25 Grad anlegen – das kostet viel Energie. Tatsächlich benötigt die Kuba von Mitte September bis Mitte Oktober den meisten Strom in der ganzen Saison. Der Blick schweift auf das Dach der Kunsti. Es misst 30 auf 60 Meter, eigentlich doch ideal für eine PV-Anlage? Allerdings, meint Willy Vogt, es würde sich anbieten. Doch das Dach hat zuwenig Traglast um die PV-Anlage aufzunehmen und die Kosten für Verstärkung und Montage stehen in keinem guten Verhältnis zum Ertrag. Der Plan wurde deswegen verworfen.
Aber zurück zu Willy Vogt. Sein Karriereweg ist bemerkenswert. Der gelernte Hochbauzeichner ist seit 2006 Geschäftsführer der Kuba AG. Wie kam es dazu? Vogt hatte Lust auf Neues und arbeitete vor 30 Jahren einen Sommer als Badmeister in einem Freibad. Das hat ihm gefallen. So sehr, dass er in verschiedenen Freizeitanlagen (Kunsteisbahn und Freibad) gearbeitet hat und nun - seit 17 Jahren - in Rheinfelden. Seine Aufgaben als Geschäftsführer sind vielfältig, die Abwechslung ist gross. „Ich bringe mich gerne ein. Es macht mir Spass, viele Hüte zu tragen. Ich bin Bauherrenvertreter, Eismeister im Winter, Bademeister im Sommer, Personalchef und Geschäftsführer. Und noch vieles Mehr. Heute arbeite ich am Schreibtisch, morgen auf dem Eisfeld. Das gefällt mir“, so Vogt.
Auf die Frage, wie sich die Kuba in den letzten Jahren verändert hat. Gibt es nur eine Antwort – Positiv. Auf der Eisfläche verzeichnet die Kuba einen Zuwachs. Und das obwohl die Vielfalt an Freizeit-Angeboten in der Region zugenommen hat. „Wir sind aktiv. Schulen kommen, weil wir Werbung machen“, sagt Vogt dazu. Und: Die Kuba wurde modernisiert – unter anderem mit neuen Garderoben.
Nun hat die Wintersaison wieder angefangen. Was ist Willy Vogt eigentlich lieber? Eisfläche oder Badespass? Er kann sich nicht entscheiden und musss es zum Glück auch nicht. „Ich liebe das Element Wasser, sowohl gefroren wie auch flüssig, meint er und schmunzelt“. Zum Sommerende freue er sich auf den Winter und wenn die Wintersaison fertig ist, auf den Sommer. Die Abwechslung mache es auch hier aus.
Wenn im Sommer 2000 Badegäste einen vergnüglichen Tag hatten und im Winter 400 Gäste ihre Bahnen und Trainings auf dem Eis drehen, ist viel los. Wie behält man den Überblick? Wir sind ein gutes und eingespieltes Team. Zwischenfälle gibt es zum Glück wenige: „Der Tag ist gut, wenn alle zufrieden und gesund wieder heim gingen“ sagt Vogt. Verabschiedet sich freundlich und eilt zum nächsten Termin.