Plangespräche mit...

Die Deponie Seckenberg in Frick ist über 40 Jahre alt. Ursprünglich entsorgten die Verbandsgemeinden hier den Hauskehricht der Region. Seit vielen Jahren wird der Abfall in der KVA verbrannt, die anfallende Schlacke landet in der Deponie. Für deren Betrieb ist eine eingespielte Ingenieurgemeinschaft zuständig: Die CSD Ingenieure Aarau spannen mit den Keller Bauingenieuren zusammen. Betriebsleiter der Deponie ist unser Mitarbeiter Rolf Keel.

Die Anforderungen an eine moderne Deponie sind sehr komplex und verlangen spezifisches Fachwissen. «Eine Deponie zu planen, zu bauen und zu betreuen ist deutlich anspruchsvoller, als etwa der Neubau eines Einfamilienhauses», berichtet Beni Müller, von den CSD Ingenieuren Aarau. Wir wollen wissen, warum.  

 

Herr Müller, was genau wird in der Deponie Seckenberg bei Frick gelagert?

In der Deponie Seckenberg wurde bis 1995 der Kehricht aus dem Verbandsgebiet direkt abgelagert. Heute lagert sie vor allem Schlacke der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs. Jedes Jahr werden über 20’000 Tonnen Material angeliefert, ein Grossteil davon aus der KVA. Der Rest ist sogenannter «belasteter Untergrund»: Material, das leicht mit Schadstoffen belastet, aber nicht umweltbelastend ist. Spezielle Bewilligungen geben ganz klar vor, was in der Deponie gelagert werden darf.

 

Die beiden Unternehmen, CSD Ingenieure und Keller Bauingenieure, haben unterschiedliche Schwerpunkte. Gemeinsam stellen sie sicher, dass die Deponie rechtmässig betrieben wird. Wie spannen Umweltingenieure und Bauingenieure vor Ort zusammen?

Eine Deponie zu bauen und zu betreiben ist anspruchsvoll und viel komplexer als beispielsweise ein Hausbau. Wir müssen viele Anforderungen zur Einhaltung der Sicherheit berücksichtigen: in der Bautechnik ebenso wie für die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden. Wir von der CSD sind Umweltingenieure mit spezifischem Fachwissen und grosser Erfahrung im Bereich Deponie. Die Keller Bauingenieure sind Spezialisten im Bereich Bautechnik. Sie sind für Bauleitungen und den Betrieb verantwortlich. Gemeinsam stellen wir sicher, dass die Deponie gemäss Gesetz und Verordnung betrieben wird und die Sicherheit garantiert ist.

 

Ganz konkret: Wie läuft es ab, wenn ein Lastwagen in der Deponie ankommt?

Der Deponiewart ist Dreh- und Angelpunkt vor Ort: Er sorgt für effiziente Arbeitsabläufe und einen reibungslosen Betrieb. Er wiegt zunächst die Lastwagen und weist sie dann ein. Sobald sich eine gewisse Menge an Schlacke angesammelt hat, fordert er die Schlackenaufbereitung an.

 

Wann kommen Sie als Umweltingenieur hinzu?

Wir überwachen verschiedene Parameter: beispielsweise das Sickerwasser der Deponie, das später in der Kanalisation ARA Kaisten gereinigt wird, das Grundwasser und das Deponiegas. Dazu bohren wir vertikale Löcher in die Deponie, ziehen Gas ab und analysieren es. Alternativ messen wir den Gasausstoss auf der Oberfläche mit einer Art Glocke.

Wichtig ist auch die regelmässige Überwachung der nördlichen Böschung: Dieser Hang darf nicht rutschen. Wir behalten deshalb auch die Wetterverhältnisse genau im Auge. Zusätzlich beobachten wir die Einflüsse auf den Seckenbergbach.

 

Wie häufig führen Sie Messungen durch?

Wir messen und analysieren laufend. Der Deponiewart kontrolliert monatlich verschiedene Messstellen oder Anlageteile. Betriebsleiter Rolf Keel ist bis zu drei Mal pro Woche vor Ort, ich selbst mindestens einmal pro Monat.

 

Wie sorgen Sie auf der Deponie für Sicherheit?

Die Arbeitssicherheit ist ein zentrales Thema und für uns sehr wichtig. Wir überprüfen laufend, ob die SUVA-Vorgaben im Umgang mit Materialien und im Bereich Personenschutz eingehalten werden. Zusätzlich führen wir Schulungen zum Explosionsschutz durch.

Unser Sicherheitskonzept dokumentiert die hohen Anforderungen für die Deponie und gibt vor, wie wir diese umsetzen. Die Regeln und Vorschriften sind ähnlich wie auf einer Baustelle – nur mit zusätzlichem Gefahrenpotenzial von Deponiegas.

 

Woher rührt bei Ihnen persönlich die Faszination Deponie?

Ganz ehrlich: Die Deponie Seckenberg ist meine erste grosse Ingenieur-Liebe. Ich habe direkt nach dem Studium hier angefangen zu arbeiten und es hat mich so richtig gepackt. Ich konnte Abdichtungen, den Entsorgungskanal und Leitungen planen und deren Bau verfolgen, zudem die erwähnten Umwelteinflüsse verfolgen.

Die Begeisterung hält bis heute an. Nach einem Auslandsaufenthalt und weiteren beruflichen Erfahrungen kam ich schliesslich zu den CSD Ingenieuren zurück, um «meine» Deponie Seckenberg weiterhin zu begleiten.


 

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